Ein Brand-Ereignis in einem Wohnhaus für Menschen mit Beeinträchtigungen mit vermissten Bewohnenden - so erschreckend die Vorstellung eines solchen Vorfalls für uns, die HBW Heimat. Begleitung. Wohnen. GmbH, ist, so froh sind wir gleichermaßen, dass sich Feuerwehrfrauen und -männer auf diese Szenarien vorbereiten und die Rettung von Menschen immer wieder trainieren. So zuletzt geschehen im Juni im „Haus Nümbrecht“.

Das Szenario: In der Waschküche des Hauses bricht ein Brand aus. Durch eine unterkeilte Tür breitet sich der Rauch zunächst im Keller aus und dringt von dort in die obere Etage. Bei Ankunft der Feuerwehr steht fest: nicht alle Personen haben es ins Freie geschafft. Es gilt, sie im dichten Qualm zu finden und zu retten. Diesem Training von Menschenrettung und Brandbekämpfung stellten sich circa 50 Feuerwehrleute der Löschgruppen Nümbrecht, Harscheid, Oberleben und Hömel sowie die Führungsunterstützung der Freiwilligen Feuerwehr Nümbrecht. Die Feuerwehrfrauen und -männern rückten mit insgesamt acht Fahrzeugen an. Der Qualm wurde mit einer Nebelmaschine simuliert. Im Keller wurden zwei Puppen versteckt, die ebenso „gerettet“ werden mussten wie die drei jungen Feuerwehrleute, die im Besprechungsraum saßen.

Die Feuerwehr übte im Haus mit gefüllten Schläuchen, die Bewohnenden befanden sich in einem anderen Brandabschnitt im Haus, so dass sie im Ernstfall nicht gefährdet waren. Zwar musste die Feuerwehr ihre Übung zwischenzeitlich aufgrund eines aufkommenden Gewitters kurzzeitig unterbrechen, am Ende war man sich aber einig, dass es eine derart realistische Übung schon länger nicht mehr gegeben hatte. Manfred Wagner, Technischer Leiter und Brandschutzbeauftragter der HBW GmbH, führte den Feuerwehrleuten im Anschluss die Nutzung von Rettungstüchern vor. Diese befinden sich im Haus unter den Matratzen all der Personen, die nicht mehr gut selbstständig laufen können und erleichtern deren Rettung. Bereichsleiter Olaf Biegler organisierte die Verpflegung der Einsatzkräfte, sodass der Tag nicht nur viele wichtige Erkenntnisse für alle Beteiligten bereithielt, sondern auch nette Gespräche bei guter Verpflegung.

Zum 1. Juni haben wir unsere Kollegin Anke Wolff-Hage in ihren wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Die HBW konnte die gelernte Erzieherin für Freizeitpädagogik 1986 als Mitarbeiterin gewinnen. Bis 1990 arbeitete sie in der damaligen Außenwohngruppe im Wohnverbund Haus Gähnfeld. Am 1. April 2002 wechselte sie ins Haus Am Konradserg, wo sie bis zu ihrem Ruhestand arbeitete. Sie engagierte sich über viele Jahre im Betriebsrat und Schwerbehindertenvertretung. Auch der Garten im Haus Am Konradsberg lag ihr am Herzen, diesen pflegte sie mit einigen Bewohnenden mit großem Engagement. Hier, im Garten des Hauses, verabschiedeten sich auch HBW-Gesamtleiter Andreas Lamsfuß und Geschäftsführer Jens Kämper von ihr. Auf der Bank neben der frischgebackenen Rentnerin nahm der Bewohnende Jens Richter Platz.

Von Juliane Olbeter haben wir am 4. Juni Abschied genommen. Auch sie tritt ihren wohlverdienten Ruhestand und damit eine neue Lebensphase an. Juliane Olbeter kam 2009 zur HBW GmbH. Als Betreuungskraft arbeitete sie die meiste Zeit im Haus Am Konradsberg, seit dem 1. Februar 2024 war sie im Wohnverbund Haus Tannhäuserstraße tätig. Die besten Wünsche aller Kolleginnen und Kollegen sowie der Bewohnenden überbrachten Jens Kämper, Geschäftsführer der HBW GmbH, sowie Gesamtleiter Andreas Lamsfuß.

Wir wünschen beiden für die Zukunft alles Gute und bedanken uns für die langjährige Mitarbeit.

Von „Aromatherapie“ über „Personenzentriete Assistenzleistungen“ bis „Tiergestützte Intervention“: Im Laufe ihrer Berufstätigkeit haben sich zahlreiche Mitarbeitende der HBW Heimat. Begleitung. Wohnen. GmbH zu vielfältigen Themen fortgebildet. Um einen gesammelten Überblick über diese vorhandenen Kompetenzen zu vermitteln, lud Petra Kaufmann, Pädagogische Leitung des HBW, ihre Kolleginnen und Kollegen nach 2022 nun zum zweiten „Markt der Möglichkeiten“ ein.  „Wir wollen allen Mitarbeitenden die Gelegenheit bieten, sich über die vorhandenen Angebote zu informieren, um sie bei Bedarf im Alltag zu kennen und auch zu wissen, bei wem es Unterstützung zu diesem Thema gibt“, erklärte Petra Kaufmann.

Hierzu verwandelte sich das Begegnungszentrum Gähnfeld erneut in ein Messegelände, auf dem alle Kolleg*innen an jeweils eigenen Ständen ihre Fachkompetenzen vorstellten. Bereichsleitung Björn Frackenpohl widmete sich an seinem Stand den Autismus-Spektrum-Störungen (ASS). Hier klärte er unter anderem über die Unterschiede in der Wahrnehmung und der Verarbeitung von Reizen zwischen Menschen mit und ohne ASS auf: „Menschen mit ASS nehmen unter anderem mehr Reize wahr. Für Fachkräfte in der Eingliederungshilfe ist dieses Verständnis grundlegend, um angemessene Unterstützung bieten zu können. Es ermöglicht, Umgebungen bewusst reizarm zu gestalten und individuelle Rückzugsmöglichkeiten zu schaffen“, erklärte er. Erst durch ein tieferes Verständnis dieser Wahrnehmungsunterschiede können Begleitpersonen besser auf Bedürfnisse eingehen und gemeinsam Strategien entwickeln, die den Alltag erleichtern.

Auch HBW- Gesamtleiter Andreas Lamsfuß besuchte die zahlreichen, aufwendig vorbereiteten Stände auf dem Markt der Möglichkeiten. „Es ist total beeindruckend, alle im HBW vorhandenen Kompetenzen so auf den Punkt gebracht zu sehen. Unser Beruf fußt auf wissenschaftlichen und methodischen Hintergründen, was im Alltag schon mal aus dem Blick geraten kann. Der Markt der Möglichkeiten macht absolut Lust darauf, sich wieder damit zu beschäftigen und auf den neusten wissenschaftlichen Stand zu bringen“, so Lamsfuß.  Und er ist das richtige Format, um die Lust an Fortbildungen und Wissenstransfer zu schüren, weiß Petra Kaufmann: „Die Gespräche und Begegnungen, die auf dem ersten Markt der Möglichkeiten geführt wurden, haben ganz viel Neugier und Lust auf die verschiedenen Fachthemen ausgelöst. Neue Kollegen haben sich fortbilden lassen und es ist neues Expertenwissen dazugekommen“, freute sie sich über die erneute Auflage des „Markt der Möglichkeiten“, die sicher nicht die letzte gewesen sein wird.